Eine kleine Geschichte des Cidre
Seit der hohen Antike wird ein Apfel-Getränk hergestellt.
Kurz vor J.C. schreibt Strabon, dass Apfelwein (Sizra, ab dem 15. Jh. Sidra) im Nordwesten Spaniens ein beliebtes Getränk ist.
Im 12. Jh. bringen bretonische Seeleute Pfropflinge von bitteren Apfelbäumen für die Mönche der Abtei Landevennec mit. Die Mönche wählen die besten Arten aus, während die Normannen das Herstellungsverfahren optimieren.
Im Laufe der Verbesserung von Anbau und Herstellung wird “citre” , auf bretonische Sistr ab dem 15. Jh. immer beliebter.
Am Ende des 19. Jh. werden die Weinberge Opfer von Mehltau und Reblaus, Cidre steigt auf zu einem beliebten Getränk des Bürgertums, Gegenstand von Spekulationen, aber auch einer intensiven Forschung.
J.F. Crochetelle veröffentlicht 1905 ein Werk über die Wissenschaft der Äpfel im Finistère (Pomologie du Finistère), und die Cidreäpfel der Cornouaille gelangen zu hohem Ansehen.
Anfang des 20. Jh. wird dem Wein wieder der gebührende Platz eingeräumt.
Cidre wird für die Kanonenpulverindustrie zu Alkohol gebrannt.
Nach 1945 ändern sich die Herstellungsverfahren in der Pulverindustrie, und der Staat ordnet die Rodung der Obstgärten an.
Übrig bleiben nur wenige Apfelbäume, dank welcher die Tradition und die Herstellung von Cidre gewahrt werden konnten, allerdings mithilfe von 50% Apfelsaftkonzentrat.
Die traditionellen Obstbauern aus den Regionen Pays d’Auge und Cornouaille reagieren und erhalten 1996 für ihren Cidre eine geschützte Ursprungsbezeichnung (Appellation Origine Protégée).
Diese beiden Ursprungsbezeichnungen läuten die Renaissance des traditionellen Cidre in Frankreich ein.
Auch in anderen Gegenden der Welt wird Cidre auf Betreiben internationaler Hersteller immer beliebter, dennoch bleibt Cidre mit der Ursprungsbezeichnung AOP Cornouaille die Referenz für ein edles Getränk.